Geschichte / Hintergründe

Der Kampfsport Taekwondo stammt aus Korea, wo er ein Volkssport ist.
Wörtlich übersetzt bedeutet Tae Kwon Do: Fuß Faust Weg.
Die beiden ersten Begriffe stehen für die wichtigsten Techniken der Sportart:
Fußtritte und Fauststöße.
Do bezeichnet die innere Entwicklung, die ein Taekwondo-Sportler durchläuft.
Taekwondo ist also nicht nur eine Sportart, sondern vor allem eine Form der Charakterbildung. Viele Sportler werden daher schnell bemerken, dass nicht der Sparring-Partner der schlimmste Gegner ist, sondern das eigene Ich.
Die beiden wichtigsten Bereiche des Taekwondo sind der Wettkampf und der Formenlauf.  
Beim Wettkampf geht es darum, Treffer zu erzielen und seinen Gegner so zu bezwingen.
Der Formenlauf (Poomse) umfasst verschiedene, von der Gürtelgraduierung abhängige Formen, die jeweils eine bestimmte Bedeutung haben (z.B. Wind, Wasser, Feuer ...).
In diesen Formen (ähnlich den Kata beim Karate) werden abwechselnd Abwehr- und Angriffstechniken gegen einen imaginären Gegner ausgeführt.
In der Disziplin Formenlauf wird nach Altersklassen unterschieden.
Taekwondo ist die koreanische Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung.  
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Der Taekwondo-Sport führt zu Selbstsicherheit, Ausgeglichenheit und innerer Ruhe.
Taekwondo hält Sie geistig und körperlich fit.
Teakwondo ist eine koreanische Kampfkunst, deren Geschichte sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Um die Entstehung des Teakwondo zu beschreiben, muss man sich etwas mit der Geschichte Koreas beschäftigen.
In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war das Gebiet des heutigen Korea in drei Königreiche aufgeteilt: Koguryo im Norden, Baek Je im Südwesten und Silla im Südosten, wobei Koguryo flächenmäßig bei weitem das größte war.
In den alten Königreichen von Korea war Teakwondo unter verschiedenen Namen bekannt: Subyokta, Kwonbaek, Byon, und Taekyon.
Die beiden südlichen Länder Baek Je und Silla lebten in ständiger Wachsamkeit gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung durch Koguryo aus dem Norden.
Vor allem für Silla wirkte sich das insofern positiv aus, als die eigene Kraft und Stärke in jeder Beziehung erhalten und verbessert werden mußte.
Man erkannte hier, dass eine geistige Überlegenheit die Grundlage für das Widerstandsvermögen gegen den Norden war, und so entwickelte man vielerlei Systeme, die die geistige Substanz des Volkes nährten und verbesserten.
Zu diesem Zweck wurde unter anderem im 6. Jahrhundert n. Chr. von dem König Chin-Hung das Hwarang-Do gegründet, eine Organisation, in der die talentierte Jugend der damaligen Zeit aufgenommen und im Ideengut des Zen unterrichtet wurde.
Dieses Ideengut wendete man auf verschiedene Künste, Wissenschaften und die Selbstverteidigung an. Damit war der Grundstein für die Geschichte und Entstehung des Teakwondo gegeben.
Für die Hwarang-Do-Bewegung resultierte aus dem Gedankengut des Zen eine unüberwindbare Stärke, die schließlich zu einer friedlichen Vereinigung der drei Königreiche unter der Leitung Sillas führte.
In der folgenden Silla-Dynastie wurde Soo Bak Gi und Taek Kyon zur nationalen Kriegskunst erklärt, in der jährlich Wettkämpfe ausgetragen wurden, um den besten Kämpfer zu ermitteln. Der Wettkampfsieger erhielt einen bedeutenden Posten in der Regierung.
Auch während der Koryo-Dynastie (918 - 1392 n. Chr.) erfreuten sich die kriegerischen Künste großer Beliebtheit. Somit wurde das Taekyon fast 800 Jahre lang weitergepflegt und perfektioniert.
Zu Beginn der folgenden Joseon-Dynastie (1393 - 1910 n. Chr., auch Yi-Dynastie genannt) im Zuge des Übergangs vom Buddhismus zum Konfuzianismus als Gesellschaftsordnung wurde jedoch alles, was mit dem Militär und so auch mit Taekwondo zu tun hatte, in der Geschichte Koreas abgewertet.
Da aber der äußere Anlaß der Auseinandersetzung mit den Nachbarstaaten im Laufe der Zeit verschwand, erlahmte die schöpferische Kraft des Volkes und die Entwicklung des Do stagnierte.
Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Taekyon nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten und die Taekwondo Geschichte stagnierte mehrere Jahrhunderte lang.
Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch Japan und Taekyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten. Damit war aber der äußere Anlaß, der das Taekyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen.
Gerade das führte dazu, dass das Taekyon von neuem ausgeübt und gepflegt wurde und auch diese schlimme Zeit ohne Schaden überstand.
Nach der Niederlage der Japaner 1945 war das Interesse vorhanden, das Taekyon und seine Techniken der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung und in dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi Hong-hi.
General Choi Hong-hi (1918-2002) wurde beauftragt, das Taekyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen.
Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch 1955 unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekyon in Taekwondo, was soviel wie "der Weg des Fußes und der Hand" heißt.
General Choi Hong-hi gilt als Begründer und wichtiger Motor der weltweiten Verbreitung und Geschichte des modernen Taekwondo.
Zwischen 1950-1953 entwickelten die Meister Südkoreas unter Leitung von General Choi Hong-hi einen neuen Kampfsport nach dem japanischem Modell.
Taekwondo vereinte die bestehenden Stilrichtungen Chang Hon Yu, Chang Moo Kwan, Chung Do Kwan, Chi Do Kwan, Oh Do KWan, Yul Kwan Sool, Kang Duk Kwan, Yun Moo Kwan und andere.
1955 führte General Choi Hong-hi im Auftrag der südkoreanischen Regierung Taekwando als Nationalsport ein. Die Disziplin wurde schnell zum koreanischen Volkssport und als Pflichtfach auch an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt.
Ein Graduierungssystem (Dan Gup Jedo) wurde gegründet und Regeln für den Wettkampf erstellt.
1961 wurde General Choi Hong-hi der erste Präsident der Korean Taekwondo Association (KTA).
1965 brach als wichtiger Meilenstein in der Geschichte eine Abordnung höchster Danträger von Korea auf, um das Taekwondo in der ganzen Welt zu verbreiten.
Seit dieser Zeit wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa unterrichtet. In der deutschen Delegation von Choi Hong-hi war übrigens auch Taekwondo-Großmeister Jae-Hwa Kwon.
Die moderne Taekwondo-Geschichte gipfelte in der Gründung von zwei großen Weltverbänden:
Dem ITF 1966 unter General Choi Hong-Hi und der WTF 1973 unter Kim Un-Yong.
Die Taekwondo-Techniken und Stile beider Verbände sind im Grunde identisch.
Die beiden Stile unterscheiden sich in ihrer Geschichte vor allem in der Namensgebung, in den Formenläufen (Taegueks, Poomse) und in der Art des Wettkampfes (Semi-Kontakt, Vollkontakt).
Die WTF wurde 1973 als Reaktion auf die Emigration von General Choi Hong-Hi und die parallel stattfindende Verlegung der ITF-Zentrale nach Kanada gegründet. Die Begründung dafür war, dass Taekwondo als koreanischer Nationalsport seinen Zentralsitz unbedingt in Korea haben muß.
In Deutschland ist nur das WTF Taekwondo System offiziell anerkannt.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Weltverbänden ist, dass der WTF im Gegensatz zum ITF versucht, den Sport und die Wettkämpfe publikumswirksamer und attraktiver zu gestalten.
Das Hauptquartier der World Taekwondo Federation ist das Kukkiwon in Seoul (Südkorea). Im Kukkiwon, der internationalen Zentrale des Taekwondo, dreht sich alles um den Kampfsport und seine Geschichte. Die Weltelite der Taekwondo-Kämpfer trainiert dort.
Das Kukkiwon wurde 1972 fertig gestellt und seit 1973 befindet sich dort das Sekretariat und der Hauptsitz des WTF. Heutiger Präsident des WTF ist Dr. Chungwon Choue.
1973 fand in Seoul die erste Taekwondo Weltmeisterschaft statt.
Als Meilenstein der Taekwondo Geschichte in Deutschland wurde 1981 in Frankfurt die DTU - Deutsche Taekwondo Union gegründet. Sie ist deutscher Verband der WTF.
1982 wurde die DTU als Spitzenverband im Deutschen Sportbund DSB aufgenommen.
Der einzige offizielle Taekwondo Verband in Deutschland umfasst heute 16 Landesverbände bestehend aus 867 Vereinen und fast 60.000 Mitgliedern.
Die Deutsche Taekwondo Union ist Mitglied im WTF und in der ETU - European Taekwondo Union (Gründung 1976 als übergeordneter Dachverband für europäische Belange).
In Bayern entwickelte sich ebenfalls ein Verband, dem auch die Taekwondo Schulen Fichtner angeschlossen sind:
1982 wurde die BTU (Bayerische Taekwondo Union) als Landesverband der DTU in München gegründet und als Mitglied beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) aufgenommen.
Die Bayerische Taekwondo Union hat in ihrer über 20 jährigen Geschichte einen rasanten Mitgliederzuwachs verzeichnet und umfasst heute 180 Vereine mit ca. 10.000 Mitgliedern.
1994 gründete Josef Fichtner in Miesbach die Jiu-Jitsu und Taekwondo Schule Fichtner. Weitere Schulen folgten in Penzberg (2004) und in Holzkirchen (2005).
Im September 2003 fand die 16. Taekwondo Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen statt.
Im November 2004 fand die Bayerische Taekwondo Meisterschaft (Vollkontakt) in Bad Tölz statt.
Taekwondo war an den Olympischen Sommerspielen von Seoul (1988), Barcelona (1992) und Atlanta (1996) als´Vorführdisziplin` vertreten.
Seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney/Australien ist Taekwondo dank der WTF vollwertige olympische Disziplin.
Bei den Olympischen Spielen 2000 wurde der Vollkontakt-Wettkampf mit Westen erstmals Voll-Olympisch und Faissal Ebnoutalib holt dabei die erste Olympia-Taekwondo-Medaille (Silber) für Deutschland.
Der amerikanische Athlet Steven Lopez ist bislang der einzige Doppel-Olympiasieger in der Taekwondo Geschichte. Steven Lopez konnte jeweils die Goldmedaille 2000 in Sydney (- 68 kg) und 2004 in Athen (- 80 kg) in Taekwondo erringen.
WTF ist dabei das olympische Taekwondo-System, d.h. man kann nur an den Olympischen Spielen teilnehmen, wenn man einem Verein angehört, der über Landes- und Bundesverband dem WTF angeschlossen ist.
Deshalb ist nur die DTU als einziger offizieller Taekwondo-Verband in Deutschland vom Nationalen Olympischen Komitee NOK und vom Deutschen Sportbund DSB dazu berechtigt worden, Sportler zu den Olympischen Spielen zu entsenden.
Taekwondo hat in seiner 2000 Jahre alten Geschichte stark an Popularität zugenommen und wird heute von über 20 Millionen Sport-Aktiven in aller Welt praktiziert.